Hier zeige ich euch, so gut es geht, wie ich mit der riesigen Hilfe von meinem Papa diesen wundervollen Tisch gebaut habe. Mein Papa ispiriert mich zum Bauen, hilft mir und ohne ihn hätte ich sicher nie meinen eigenen Tisch gebaut. Danke, danke, danke Papa! Und nun viel Spaß euch! Vielleicht inspiriert es einen von euch, selbst ein Bauprojekt zu starten?
MATERIAL
1. Holzlatten und -bretter
für die Platte: zusammen sollten sie die Wunschgröße des Tisches ergeben; z.B. 4 Teile 25x180 cm;
im Baumarkt holen; ca. 25mm dick; wenn sie noch nicht gehobelt sind, zum Schreiner bringen und hobeln lassen
einfache Holzlatten: um die Tischplattenbretter zusammen zu halten
einfache Holzlatten: für den Unterbau, an dem schliesslich die Beine befestigt werden
2. Schrauben:
sollten so lange sein wie die Dicke der Plattenbretter+ zusammen haltende Holzlatten; kleine für die Winkel und große für die Tischbeine
3. Tischbeine
ich habe meine auf Ebay gekauft
4. Winkel
um die Tischbeine damit an der Unterkonstruktion zu befestigen, mein Papa hat einfach bei Ikea gefragt und ein paar Cents dafür bezahlt :)
5. sonstiges
Bleistift, Zollstock, Bohrer, Akkuschrauber, Schraub-/ Klemmzwingen, Holzleim, Abstandhalter, Lasur/ Holzsiegel, Säge, Acryllack (hier weiß)
6. Beize
entweder fertig aus dem Baumarkt oder selbst herstellen aus Kaffepulver, feine Stahlwolle (aus dem Baumarkt, nicht die für die Küche) und Essig
ANLEITUNG
1. Die Latten, welche die Platte ergeben, so zusammenlegen, dass sie einem optisch gefallen.
2. Die Latten umdrehen, Abstandhalter (je nach Lücke Karton oder etwas Kräftigeres) dazwischenklemmen (wer keine Lücken haben möchte legt die Latten direkt aneinander) und die kurzen Bretter quer dazu über alle Bretter gehend auflegen. Ich habe für meine Tischlänge 4 kurze Bretter quer gelegt.
3. Löcher in die kurzen Latten vorbohren und dann an die Unterseite der Plattenbretter festschrauben. Die Latte sollte bei 4 Brettern folglich an mindestens 4 Stellen festgeschraubt werden.
4. Wer mag, kann sich nun auch noch mit Schrauben, Hammer, Nägeln und was ihr sonst noch so findet, austoben und die Platte von der Vorderseite noch etwas shabby/used machen und Löcher und Kratzer reinmachen. Einfach Schrauben etc. auf die Platte legen und mit dem Hammer kraftvoll darauf hauen, bis man zufrieden ist. An diesen Stellen wird die Beize nachher auch anders aufgenommen, das heißt man bekommt einen schönen alten Look hin...
5. Für die Unterkonstruktion brauchen wir nun eine Säge, Holzleim und Schraubzwingen. Und natürlich unsere Winkel.
6. Bevor wir das alles zusammensetzen, stellen wir noch die Beize her. Diese sollte man vorher ausprobieren, bis man den gewünschten Farbton hat. Hierzu Kaffeepulver (für den brauen Anteil), die Stahlwolle (für den grauen Anteil) und Essig (der löst alles auf) in ein Glasgefäß geben und verschliessen. Nun warten, bis die Stahlwolle aufgelöst ist (geht ein paar Stunden, z.B. über Nacht) und an einem Testholz die Farbe ausprobieren. Sie ist beim Auftragen nur minimal gefärbt. Beim Trocknen zeigt sich dann aber schnell die Farbe, also nicht täuschen lassen. Es gibt keine Anleitung für das Mischungsverhältnis von diesen drei Materialien, einfach ausprobieren...
7. Unterkonstruktion: die Latten hochkant auf die Unterseite der Platte legen, damit sie eine Art Rahmen ergeben. An den Ecken muss Platz bleiben für die Beine. Je nach dem welchen Winkel ihr verwendet, müsst ihr das vorher alles genau ausmessen und wie wir einen Schlitz in die Latten sägen, wo der Winkel nachher hinein gesteckt wird. Dies seht ihr auf dem linken Bild unten.
8. Alles mit dem Bleistift markieren, damit ihr die exakten Stellen für die Latten anch dem Leimanbringen wieder findet. Nun (reichlich) Leim auf die Unterkante der Latten anbringen und alles mit Schraubzwingen an die Platte klemmen. Damit die Klemmen die Vorderseite der Platte nicht eindrücken, klemmt man dort ein Stück Restholz dazwischen.
9. Während der Leim trocknet könnt ihr die Unterkonstruktion noch anmalen oder ebenfalls beizen. Wir haben weißen Lack verwendet. Dafür die gebeizte Unterseite der Platte abkleben, damit hier kein Lack drankommt.
10. Wie ihr unten auf dem rechten Bild erkennen könnt, sitzt das Tischbein auf dem Winkel auf. Hierfür haben wir uns ein Stück beim Schreiner aussägen lassen. Vorher natürlich gut messen. Wir haben den angeschraubten Winkel an der Oberkante mit einem Edding schwarz angemalt, das Bein von oben aufgesetzt und hatten so die Linie, an der gesägt wird. Ich hoffe, ihr versteht was ich meine...
11. Nun das Tischbein in die Position stellen, die zu bohrende Stelle markieren, das Loch unbedingt vorbohren und dann das Bein mit einer großen Schraube so an der Unterkonstruktion befestigen. Diese Schraube hält das Bein am Tisch, sie sollte somit wirklich lang genug und kräftig genug sein.
12. Und jetzt sollte nichts mehr fehlen ausser die Tischeine nach Belieben anzumalen :)
13. Tisch aufstellen und den ersten Kaffee geniessen!!!
sehr sehr toll! zum glück hab ich einen handwerklich begabten mann, das wird irgendwann mal ausprobiert! :) rahel
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenich finde den Beitrag total klasse und danke dir dafür. Wir waren auch schon am überlegen, ob wir uns einen Esstisch selber bauen, weil wir einen in 120x240 suchen und in dieser Größe uns die Preis überhaupt nicht zusagen...
Bei unserer Länger werden wohl noch Stützen in der Mitte benötigt, aber wir werden uns mal bei einem Tischler aus dem Bekanntenkreis erkundigen! Auf jeden Fall ist wohl die Entscheidung gefallen, dass wir den Tisch selber bauen und nicht mehr nach einem fertigen und preislich akzeptabelen Tisch suchen...
DANKE
LG Nadine
Hallo Nadine,
Löschenan dem gebauten Tisch können 4 Personen nebeneinander sitzen. Er ist 100x220 cm und wir haben ausser den 4 kleinen Querbrettern keine weitere Stütze gebaut. Evtl. mache ich mitig unten mal noch eine Leiste quer, die so drangemacht ist wie der Unterbau.
Ich hoffe, ihr könnt bald auch euer Unikat geniessen :)
Alles Liebe Julia
Wahnsinn, der Tisch ist so super schön, ich bin ganz begeistert!!
AntwortenLöschenWow, dieser Tisch ist wunderschön!!! da steckt viel Arbeit dahinter!
AntwortenLöschenLG Moni
Hallo.
AntwortenLöschenAlso der Tisch ist wirklich grandios. Ich habe gleich meinen Papa gefragt, ob wir auch einen bauen :-)
Kannst du mir vielleicht verraten wie hoch die Materialkosten ist etwa waren?
Weiter so mit den tollen Ideen.
Grüße aus Berlin
Hallo,
Löschenwie schön, dass du Lust hast, dir auch einen Tisch zu bauen!
Und dass dein Papa mitmacht...
Ich weiß ehrlich gesagt keine genauen Preise mehr, aber mit Schreinerarbeiten, waren es knapp 200 Euro (grob überschlagen)...
Hoffe, das hilft dir weiter!
Wenn der Tisch fertig ist, würde ich mich über ein Foto freuen :)
Liebe Grüße Julia
Hallo,
AntwortenLöschenhast du den Tisch nach dem beizen eingeölt bzw. die Tischplatte? Und has du eine ungefähre Mengenangabe für die Mischung der Beize (also zum Beispiel 1:1:1)?
Danke und lg
Hey, also ich habe ihn nach dem Beizen noch zwei mal gewachst. Und für die Beize hab ich die HInweise aus dem Internet genommen, bei denen man ein Glas (für diesen Tisch waren es zwei große Essiggurkengläser) locker mit einem Stück Stahlwolle füllt, also nicht stopfen, und dann so viel Essig hinzugibt, bis die Wolle bedeckt ist. Ich habe zwei unterschiedliche Beizen angesetzt, also eine mit und eine ohne Kaffee, und danach geschaut, welche mir besser gefällt :) Und diesen Tisch habe ich zwei mal gebeizt. Kommt aber wirklich darauf an, wie die Mischung jeweils wird und wie lange sie davor stand. Hoffe, das hilft dir! Alles Liebe Julia
LöschenHallo Julia,
AntwortenLöschenich habe gerade deinen Blog entdeckt....GROSSARTIG! Tischbeine sind bei Ebay schon bestellt und wir werden uns im neuen Jahr ans Werkeln begeben.
Eine Frage haben wir noch: Was hast du für Holz für die Tischplatten verwendet? Wir dachten an Eiche?
Viele noch weihnachtliche Grüße, Raphaela
Hallo Raphaela!
LöschenDas freut mich riesig, danke! Bin gespannt, wie euer Tisch wird, darfst also gerne Fotos an atelier@artisserie.net schicken :)
Also ich habe Holzplatten mit Rinde gekauft (die hatten die schönste Struktur, sodass man sie trotz Beize noch sehen kann), die aus Fichte oder Tanne waren.
Hoffe, das hilft dir!
Schöne Feiertage und einen guten Start ins "Handwerker"-Jahr :)
Liebe Grüße Julia
Deit Tisch ist wirklich richtig toll geworden!!! Und danke für die ausführliche Anleitung! Da unser Esstisch wohl bald das Zeitliche segnen wird, ist deine Anleitung schon auf meine To-Do-Liste gewandert! Meinen Freund, der zunächst etwas skeptisch war, konnte ich nun auch überzeugen! :D Im Sommer wird dann der Tisch gebaut! Ich sehe ihn schon vor mir... :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Claudia
Vielen Danke liebe Claudia! Ich hoffe, dein Freund fällt bis zum Bauen nicht von der Überzeugung ab ;) Hab Viel Freude beim Werkeln und danach natürlich am Ergebnis! Ich freue mich, dass dieses coole Projekt auf deine ToDo-Liste gefunden hat, es macht wirklich total Spaß und ich habe jedes Mal Freude, an meinem Tisch zu sitzen :) Grüßle Julia
LöschenHallo Julia,
AntwortenLöschensieht echt klasse aus dein Tisch. Hat meinen Freund auch direkt begeistert und wir wollen ihn auch bald nachbauen. Dazu hätte ich noch ein paar Fragen.
Du hast beschrieben, dass du die Tischplatte mit Schrauben und Nägeln bearbeitet hast. Wie genau hast du das gemacht?
Und noch eine Frage zum Wachs. Welche Farbe hast du benutzt?
Danke und sonnige Grüße,
Laura
Hallo Julia,
AntwortenLöschenwelch toller Esstisch und was du aus den Teilen alles gemacht hast! Der Tisch hat einfach ein zeitloses Aussehen. Auch wenn man sieht wie wenig Werkzeuge es eigentlich benötigt um den Esstisch fertigzustellen. Großen Respekt und Danke dafür, dass du die einzelnen Schritte so genau aufgelistet hast. Am kompliziertesten sehen die Esstischbeine aus... da gehört schon was dazu!
Viel Freude damit!
Beste Grüße Josef